Die Kivelinge
Der Ursprung der Kivelinge gründet sich auf eine Begebenheit aus dem 14. Jahrhundert. Bei Kämpfen zwischen dem Grafen von Tecklenburg und dem Bischof von Münster wurde die männliche Bevölkerung Lingens so stark dezimiert, dass zur Verteidigung als letztes Aufgebot die jungen, unverheirateten Jugendlichen der Stadt auf die Wälle gerufen wurden. Durch die Unterstützung der jungen Krieger gelang es, die Eroberung der Festung Lingen zu verhindern und die Angreifer in die Flucht zu schlagen. Es wird vermutet, dass durch diese Begebenheit auch der Name "Kiveling" seinen Ursprung hat. Es handelt sich hierbei um die Verkleinerungsform des mittelhochdeutschen Wortes "kiven", was soviel wie kämpfen oder streiten bedeutet – also "Kleiner Streiter" oder "kleiner Kämpfer".
Leider ist es heute nicht mehr möglich, diese Vorgänge grauer Vergangenheit durch Dokumente zu belegen, da bei einem Stadtbrand im Jahre 1548 fast alle schriftlichen Urkunden verloren gingen und so vieles nur aus mündlichen Überlieferungen bekannt ist. Ein erster schriftlicher Beweis für die Existenz von "Borgerkynder", "junge Schutthen" oder "Vrygesellen", wie die Kivelinge auch genannt wurden, finden sich in den Stadtrechnungen der Jahre 1557 / 1558. Ein Posten gibt hier eine Zuwendung der Stadt an die Kivelinge an:
"Die jungen Schützen oder Bürgerkinder beehrt mit 1/2 Tonne Bier, facit 1 Mark".